Martin Schwarz
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Ich benötigte eine Überweisung und habe eine Hautveränderung im Genitalbereich beobachtet die ich abklären lassen wollte. Ich war mir nicht ganz sicher, ob das in ins Behandlungsfeld eines Urologen oder eines Dermatologen fällt. Hatte daher in dieser Praxis angerufen. Die Schwester am Telefon wusste es auch nicht so recht und gab mir direkt einen Termin. Nebenbei fertigte die Schwester an der Annahme noch andere Patienten ab - so dass man nie wusste, spricht sie nun mich an oder die anderen Patienten.
Zum Termin überpünktlich erschienen. Wie ich schon am Telefon bemerkte: Die Schwester der Annahme telefonierte und fertigte gleichzeitig die Patienten ab, was sie selbst arg durcheinander brachte. Obwohl nur eine Person vor mir an der Anmeldung stand, stand ich so gefühlt 'ne halbe Stunde, hinter mir schon weitere "Patienten". So kam ich natürlich erst nach dem anvisierten Termin zum anmelden.
Anmeldung geschafft, im Wartezimmer gewartet. Irgendwann wurde ich aufgerufen wurde und im Ultraschallzimmer platziert. Die Schwester meinte, ich solle den Bauch frei machen. Ultraschallzimmer? Bauch frei machen? Für was? Es dauerte wieder ein paar Minuten, ehe der Arzt reinkam. Nach der Begrüßung fragte ich ganz sachlich, warum Ultraschall wenn ich denn eine Hautveränderung hätte und warum Bauch frei machen? Der Arzt "polterte" nur in unsachlichem Ton, ich solle das doch einfach machen. Und polterte weiter, dass ich ja in 2017 einen Termin nicht wahrgenommen hätte und polterte, polterte ... ach und polterte. 2017? Wir haben 2020! Was weiß ich, was 2017 war. Dann machte er - warum auch immer - einen Ultraschall vom Hoden, schaute sich beiläufig den eigentlichen Grund meines Arztbesuches an, fand wohl aber keine Hautveränderung. Als der Arzt mit dem Ultraschall fertig war, sollte ich mich anziehen und ins Arztzimmer kommen.
Hätte ich auch glatt gemacht, hätte ich nicht so viel Ultraschallgel im Schritt kleben. Auf die Frage, wie ich das abbekommen solle, polterte er weiter, dass mir doch beim Terminmachen gesagt wurde, ich solle ein Handtuch mitbringen. Ähm nein, wurde definitiv nicht! Zumal ich bei diesem Termin auch mit keinem Ultraschall gerechnet hatte. Er schmiss mir dann ein (!) kleines Kosmetiktuch zu und verschwand in seinem Arztzimmer. Ich kam mir in diesem Moment wie ein Stück Vieh vor. Ich hab mir dann noch weitere Kosmetiktücher aus der Box genommen, die neben dem Ultraschallgerät stand. Am liebsten hätte ich diese dann einfach auf die Liege geschmissen. Ich kam mir von diesem Mann (das ist für mich kein Arzt ...) ziemlich verarscht vor!
Anschließend bin ich ins Arztzimmer. Dort sagte dieser Möchtegern-Arzt weiterhin sehr unfreundlich, es sei am Hoden alles gut, eine Hautveränderung - die man selbst als Weitsichtiger selbst ohne Brille deutlich erkennen kann - habe er nicht feststellen können. Auf meine Frage, ob es vielleicht auch höflicher ginge, kam ihm nur ein "nein" und die Aussage "wir sehen sie hier eh nie wieder". Mir verschlug es ob dieser enormen Unfreundlichkeit direkt die Sprache. Ganz ehrlich: Wenn er ein Problem mit seinem Job, mit seiner Praxis oder seinem Privatleben hat, sollte er das mit sich selbst ausmachen oder bestenfalls in Rente gehen, aber nicht an Patienten auslassen.
Als ich dann noch eine Bescheinigung für meinen Arbeitgeber benötigte, ging es dann an der Annahme weiter - 5,00 € sollte man dafür berappen. Für ein Stück Papier, wo mein Name drauf steht, der Arztstempel drauf ist und eine Uhrzeit, von wann bis wann ich da war - die obendrein nicht einmal stimmte. Zu der Zeit, wo ich angeblich dort aus der Praxis wieder weggegangen bin, lag ich noch im Ultraschallzimmer und wartete auf den Arzt. Für sowas hab ich bei noch keinen Arzt etwas bezahlen müssen. Für diese Show dann auch noch so eine Dreistigkeit. Wahnsinn!
Sinnlos. Danke für Nichts!
In einem Punkt hat er aber Recht: In dieser Praxis lasse ich mich nicht mehr blicken! Diese Art passt aber zum allgemeinen Merseburger Erscheinungsbild - nicht nur der Ärzte, sondern der Menschen allgemein.